Faust – der Schrecken aller Schüler?

Faust ist fast in jeder elften Klasse Pflichtlektüre und da ich diese Klasse nun auch endlich erreicht habe, darf auch ich mich mit diesem Buch vergnügen. Dass ich Vorfreude hatte, kann man nicht unbedingt sagen, aber ich habe anfangs auch keine Abneigung verspürt. Und damit bin ich wohl eine der wenigen Ausnahmen.

Geringe Erwartungshaltung

Es ist aber auch kein Wunder, dass fast niemand hoch motiviert an diese Lektüre ran geht, wenn man doch an allen Ecken hört, wie schrecklich „Faust – der Tragödie erster Teil“ doch sei. Okay, vielleicht ist „hoch motiviert“ was Schullektüren angeht sowieso der falsche Ausdruck. Und – auch wenn ich selbst eigentlich gerne Schullektüren lese – kann ich die Ablehnung gegenüber solcher Reclamheftchen doch sehr gut nachvollziehen. Es ist eben nicht jedermanns Sache – wobei „jedermanns“ tatsächlich der richtige Begriff ist, denn es ist leider meist die männliche Fraktion, die eher weniger liest. Und ja, ich weiß, dass es Ausnahmen gibt – die bestätigen ja bekanntermaßen die Regel. Und so sehr ich den guten Goethe auch schätze, …manchmal übertreibt er es dann doch ein wenig mit seiner abstrakten Ausdrucksweise.

Meine Erfahrungen

Aber um auch mal etwas Positives beizusteuern (denn in diese Richtung soll dieser Artikel gehen), teile ich einfach mal meine ersten Erfahrungen. Ich bin derzeit etwa bei der Hälfte und das ganze „Faust ist so grausam und schwer zu verstehen“ hat sich keineswegs bestätigt. Eher war ich erstaunt, dass ich doch so ziemlich alles gut verstanden habe. Und bevor jetzt die Einwände von wegen „Aber Du magst ja so was auch und liest so Zeug auch in deiner Freizeit!“ kommen: Ja, das ist wahr. Und genau aus diesem Grund kann ich guten Gewissens sagen, dass wir Schüler mit Faust nicht schlecht dran sind. Es hätte uns definitiv schlimmer treffen können!

Was ich dir also mitgeben möchte, falls Du Faust noch vor dir hast: Mach dich nicht hysterisch! Und lass dich vor allem nicht hysterisch machen! Das ist im generellen der Fehler der meisten Schüler im Fach Deutsch (und vermutlich auch in den anderen Fächern). Geh doch einfach mal unvoreingenommen an so ein Reclamheft ran, egal was deine älteren Freunde, deine Eltern (die übrigens schon seit Ewigkeiten sicherlich keine elfte Klasse mehr besucht haben) oder sonst wer sagt.

Ändere deine Einstellung und versuch zur Abwechslung mal, dich auf Schullektüren zu freuen. Goethe hat Faust nämlich – vermutlich – auch zur Unterhaltung geschrieben. Es ist ein Drama, das wirklich interessante, philosophische Denkansätze mit sich bringt. Wenn Du trotzdem noch Verständnisprobleme hast, dann klick doch einfach mal hier und lies dir meine Tipps dazu durch.

Viel Spaß beim Lesen,
Jana

P.S.: Hiermit* sollte es noch einfacher gehen.

Ich freue mich, Dich hier auf meiner Seite begrüßen zu dürfen! Als Hobbyautorin, mache ich immer wieder neue Erfahrungen, die ich hier mit Dir teilen möchte. Ich hoffe, dass ich Dir helfen kann und bin für Anregungen und sinnvolle Kritik immer offen. 😉

5 Antworten auf „Faust – der Schrecken aller Schüler?“

  1. Hey, auch wenn der Artikel aus dem letzten Jahr ist, lasse ich es mir einmal nicht nehmen, auch ein paar Worte dazu zu verlieren:
    Jana, ich bin vollkommen deiner Meinung! Die meiste klassische Literatur wird doch viel schlechter geredet, als sie letztendlich ist. Doch ist das nicht nur das Problem klassischer Schullektüre, denn sämtliche „modernen“ Werke, die man in der Schule liest, sind mindestens genauso schlimm. Also einfach mal frei von bösen Gedanken so ein kleines Reclamheftchen in die Hand nehmen, denn wenn der Lehrer gut ist, machen diese Stunden doch am meisten Spaß. Weshalb? Weil 1. ein Großteil in der Schule gelesen wird, also Unterrichtszeit mit bloßem lesen (oder dösen O:) ) verstreicht (da ist eine stoffintensive Physikstunde schlimmer!), 2. nichts falsch sein kann, also super Mitarbeitsnoten bei rum kommen können. Klar muss man sich einmal etwas rein denken, aber da hilft notfalls das Internet und dann kann man mit Interpretationsansätzen ziemlich um sich werfen, denn auch der Lehrer kann ja nicht mit Sicherheit sagen, was sich da der Autor eigentlich dabei gedacht hat 😉 und 3. werden viel zu viele Lektüren, gerade in der Oberstufe, gelesen, als dass man jeder mit einer Kriegserklärung gegen über stehen kann:-P
    LG Flo

    1. Hallo Flo, ich finde es gut, dass du trotzdem noch deine Worte dazu verlierst, denn es ist schön zu sehen, dass es Gleichgesinnte gibt. Ich finde es immer sehr schade, dass zwei Drittel der Klasse die Lektüre nicht lesen, da sie in den meisten Fällen eigentlich wirklich ziemlich gut und auch unterhaltsam sind (hängt aber wohl mit der allgemein sinkenden Leselust der Jugend zusammen…:/). Ich jedenfalls stimme dir vollkommen zu, dass Deutsch ein wunderbares Fach ist (wenn der Lehrer stimmt). Es ist ein bisschen so, wie ich mir eigentlich Philosophieunterricht wünsche.
      LG Jana

      1. Und es soll sogar sehr viele Schüler, die nicht mal das Buch für Ihr Referat lesen 😂 (und teils trotzdem eine top Präsentation abliefern)!
        Bei uns wird Philosophie nicht einmal angeboten
        😒
        Aber naja, bald ist das Thema bei uns eh rum, und die Empfehlung, mit dem Deutschunterricht nicht auf Kriegsfuß zu stehen, steht für alle anderen jüngeren Leser, immer noch 😉
        LG Flo

        1. Du hast recht, ich denke mir immer: Selbst schuld, wenn sie unbedingt teilweise wirklich unterhaltende und bewegende Literatur nicht lesen wollen. Schaden tut es uns ja nicht, ich würde sowas auch privat lesen bzw. lese sowas ja auch privat 😀 Als kleiner Tipp übrigens (ich hoffe, es ist noch nicht zu spät): Ich rate dir von Faust 2 ab, dieses Buch ist nicht mehr literarisch wertvoll 😀
          LG Jana

          1. Um Faust 2 bin ich zum Glück herum gekommen, wobei „Der Gute Mensch von Sezuan“ ist auch mit Vorsicht zu genießen und die Verfilmung dazu wiederum ist reiner Selbstmord
            LG Flo

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