Zu frustriert zum Schreiben

Was ich getan habe, um über meine „Alles was ich schreibe ich schlecht“-Phase hinweg zu kommen:

Um überhaupt in die oben genannte Phase zu kommen, habe ich eines gebraucht: eine ehrliche Meinung. Und die habe ich leider nie so ganz bekommen, was zum großen Teil meine Schuld war. Ich habe schlicht und einfach den falschen Leuten mein Manuskript in die Hand gedrückt. Das Wort „falsch“ soll hier natürlich nicht falsch verstanden werden. Ich glaube den jeweiligen Personen, dass sie meine Geschichte schon mochten. Aber sie haben sie aus einer ganz anderen Sicht gelesen. Zum einen haben sie dabei immer im Hinterkopf, dass ich, also eine Freundin von ihnen, das geschrieben habe – das lässt sie wahrscheinlich ein bisschen besser über die Geschichte denken. Und zum anderen ist unter meinen Probelesern eben kein Lektor dabei gewesen, oder sonst irgendeiner, der sich eben ein bisschen damit auskennt.

Und damit bin ich bei dem ersten Punkt, den ich in der Beziehung gelernt habe: Sucht euch einen oder – noch besser – zwei Personen, denen ihr eure Texte anvertraut und denen ihr zutraut, dass sie erstens ehrlich sind (auch wenn sie dabei vielleicht verletzend sein müssen) und zweitens ein bisschen Ahnung haben von der Buchschreibtheorie. Ihr solltet euch auch überlegen, wie gut ihr mit dieser Kritik umgehen könnt und seit wirklich ehrlich zu euch. Bei mir hat es erst schwer geklappt und mich hat jedes Mal eine Welle der Unzufriedenheit und Demotivation überfallen, wenn dies und das „einfach nicht spannend genug, zu langweilig“ etc. war. Dabei habe ich das ja verstanden. Ich habe deshalb meine beiden Freunde und Probeleser gebeten, dass sie auch immer versuchen sollen, Aspekte zu finden, die ihnen gut gefallen haben und auf denen ich aufbauen soll. Ich bin immer noch ganz am Anfang meiner „Wieder zum Schreiben finden“-Phase, aber ich merke, wie gut mir und auch meiner Entwicklung das tut. Die beiden geben echt konstruktive und ehrliche Kritik und dadurch wirken die positiven Rückmeldungen auch nochmal ehrlicher und motivierender. Und vor allem geben sie mir das Gefühl, dass ich meine Geschichten cool werden lassen kann.

Eine weitere Erfahrung, die mich etwas gelehrt habt: Ich schreibe eine Geschichte fertig. Großartiges Gefühl, aber dann finde ich so viele Logikfehler und Dinge, die anders besser gewesen wären, aber eine so wichtige Rolle in der Geschichte spielen, dass man die ganze Geschichte von Grund auf komplett überarbeiten muss, weil sie ALLES verändern würde. Schrecklich deprimierender Gedanke.

Nun ja, genau das mache ich jetzt: Meine Geschichte von vorne beginnen. Und das ist auch in den meisten Fällen normal. Dass man eine Rohfassung schreibt und die dann quasi nochmal neu schreibt. Als ich erstmal angefangen habe, ist mir etwas Tolles aufgefallen: Es ist plötzlich ganz einfach zu schreiben, wenn man schon so gut in diese Welt eingearbeitet ist und die ganze Story kennt. Und hier der Tipp, denn ich jedem ans Herz legen würde: Gebt den Text nach jedem Kapitel oder Abschnitt an eure „Berater“ und schreibt erst weiter, wenn ihr den Daumen hoch bekommt. Denn dann entsteht dieses Problem auch nicht mehr, dass ihr plötzlich etwas Grundlegendes verändern wollt und euch ein riesiger Aufwand bevorsteht. Das dauert zwar, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es das Wert ist.

Wie gesagt stehe ich noch ganz am Anfang der Überarbeitung und ehrlich gesagt schreibe ich immer noch sehr selten. Dieses Wiedereinfinden ist nun mal eine schwere Angelegenheit, aber ich bin froh, dass ich zumindest wieder die Motivation gefunden habe. Falls es einem von euch auch so geht, hoffe ich, dass vielleicht unter meinen neu gewonnen Erfahrungen ein hilfreicher Tipp dabei war und falls ihr noch einen weiteren Ratschlag parat habt: Immer her damit!!

Liebe Grüße, Jana

Ich freue mich, Dich hier auf meiner Seite begrüßen zu dürfen! Als Hobbyautorin, mache ich immer wieder neue Erfahrungen, die ich hier mit Dir teilen möchte. Ich hoffe, dass ich Dir helfen kann und bin für Anregungen und sinnvolle Kritik immer offen. 😉

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